{"id":153,"date":"2014-04-01T16:33:25","date_gmt":"2014-04-01T16:33:25","guid":{"rendered":"http:\/\/www.sdaj-netz.de\/lv-rheinland\/?p=153"},"modified":"2024-02-14T00:35:38","modified_gmt":"2024-02-13T23:35:38","slug":"aachen-erfolgreicher-protest-gegen-faschistischen-fackelmarsch","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.bayern.sdaj.org\/2014\/04\/01\/aachen-erfolgreicher-protest-gegen-faschistischen-fackelmarsch\/","title":{"rendered":"[Aachen] Erfolgreicher Protest gegen faschistischen Fackelmarsch"},"content":{"rendered":"
Am 29. M\u00e4rz kamen erneut die Faschisten nach Aachen. Es sollte ganz offensichtlich eine Ersatzveranstaltung sein f\u00fcr die seit 2008 stattfindenden Aufm\u00e4rsche im benachbarten Stolberg. Dort wurde der Aufmarsch 2013 verboten, weil die Partei Die Rechte nicht f\u00e4hig war einen Prozess richtig zu f\u00fchren. Damit gab es 2013 seit f\u00fcnf Jahren keinen Aufmarsch der Faschisten in Stolberg, diese Niederlage scheint Stolberg die Attraktivit\u00e4t gestohlen zu haben und so zog man 2014 nach Aachen, um dort einen Fackelmarsch zu veranstalten der ohne jeden Zweifel an die Aufm\u00e4rsche der SA und SS erinnerte. Damit dieser Aufmarsch auch stattfinden kann, wurden \u00fcber 1000 Polizisten eingesetzt. Die halbe Stadt glich einem Sperrbezirk im Krieg.<\/p>\n
Dabei ist es sehr merkw\u00fcrdig, dass linke Demonstrationen nicht so gesch\u00fctzt werden. Schlie\u00dflich wurden in Aachen zweimal Demonstrationen von Faschisten angegriffen, mit dem Ziel andere Menschen zu verletzten. Erst im November 2013 hatten Faschisten eine Demonstration angegriffen, doch anstatt in Gewahrsam genommen zu werden, konnten sie ungehindert in direkter N\u00e4he der anderen Demonstration eine Kundgebung anmelden. Warum werden also die Faschisten gesch\u00fctzt und andere Demonstrationen nicht? Weil angeblich linke \u201cChaoten\u201d den Aufmarsch der Faschisten mit Gewalt verhindern wollen? Diese Propaganda, die besonders gerne vom Polizeipr\u00e4sidenten verbreitet wird, wurde L\u00fcgen gestraft an diesem Samstag. Denn kurz vor dem Start der Nazidemonstration konnten einige Nazigegner die Strecke der Faschisten blockieren. Diese kleine Blockade schaffte es den Aufmarsch um satte 45 Minuten zu verz\u00f6gern. Die Polizei schien hilflos zu sein und versuchte die Faschisten an der Blockade vorbei zu schleusen, doch die Nazigegner zeigten sich entschlossen und stellten sich erneut den Faschisten in den Weg. Dabei blieben alle Demonstranten friedlich und sie lie\u00dfen sich auch nicht von den provozierenden Nazis zu Gewaltaktionen hinrei\u00dfen. Dieses zwar entschlossene aber immer friedliche Verhalten strafte alle L\u00fcgen, die seit langem versuchen antifaschistischen Protest zu kriminalisieren.<\/p>\n
Auf der weiteren Route konnten die Nazis gesch\u00fctzt von der Polizei ihren Hass verbreiten, unter Parolen wie \u201cAachen erwache\u201d (Dieser Spruch kn\u00fcpft an die Parole der NSDAP an \u201cDeutschland erwache\u201d. Damit machen die Faschisten deutlich in welcher Tradition sie aufmarschieren, dennoch gibt es kein Verbot f\u00fcr dieses NSDAP-Nachfolger) oder \u201calles f\u00fcr Volk, Rasse und Nation\u201d (Auch dieser Spruch macht deutlich, dass die Faschisten immer noch an der Blut und Boden Theorie der NSDAP festhalten. Jene Theorie die Tausende in den Tod gest\u00fcrzt hat. Auch dies wird nicht verboten) konnten sie ungest\u00f6rt gegen Migranten und alles was sonst nicht in ihr Weltbild passt hetzen. Am Marschiertor erm\u00f6glichte man den Faschisten dann jenes Ambiente, welches alle NS-Phantasien befriedigen d\u00fcrfte. Wenn die Faschisten diesen Aufmarsch als Erfolg werten, dann ist dies auch die Schuld derer, die ihnen eine solche Selbstdarstellung erm\u00f6glicht haben.<\/p>\n
Trotz eines \u00fcberdimensionalen Polizeiaufgebotes gelang es aber auch am Marschiertor einigen Mitgliedern von SDAJ, DKP und AFAB lautstark die gespenstische Kundgebung der Faschisten zu st\u00f6ren. Die anwesenden B\u00fcrger unterst\u00fctzten dabei die Antifaschisten bei ihren Rufen gegen die Faschisten. Als diese dann endlich abgezogen waren blieb zwar der Erfolg den Aufmarsch gest\u00f6rt zu haben und den Faschisten an allen m\u00f6glichen Stellen gezeigt zu haben, dass sie nicht in Aachen Willkommen sind, aber es bleibt auch die Tatsache, dass ohne Polizei, es keinen NS-Fackelmarsch in Aachen gegeben h\u00e4tte. Dabei geht es nicht darum unangenehme Meinungen nicht zu zulassen, sondern darum, dass Faschismus keine Meinung ist, sondern ein Verbrechen und es wird Zeit, dass dies endlich gesellschaftlich umgesetzt wird. Der erste Schritt w\u00e4re ein Verbot aller faschistischen Organisationen und Parteien.<\/p>\n
Es bleibt, dass Antifaschisten erfolgreich den Aufmarsch gest\u00f6rt haben und wenn die Faschisten wiederkommen, dann werden wir wieder Wege finden ihnen zu zeigen, dass wir sie nicht in Aachen, Stolberg oder sonst noch wo haben wollen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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